Richtig heizen mit einem Dauerbrandofen

Die Frage, was ein Kaminofen im Dauerbrand ist, ist einfach zu beantworten. Darunter versteht man einen Ofen, der einfach nur über längere Zeit am Stück im Betrieb ist. Im Gegensatz hierzu steht der Zeitbrandofen, wie ein Kamin, der abends in Betrieb genommen wird. Diese Aussage ist allerdings sehr einfach gehalten und nicht ganz stimmig. Neben seiner Eignung als alleinige Heizung im Dauerbetrieb ist ein Dauerbrandofen speziell auf die Befeuerung mit Kohle ausgelegt. Daher muss dieser höheren Verbrennungstemperaturen widerstehen und die Glut länger halten können.

Die Bezeichnung Dauerbrand meint nicht nur den Dauerbetrieb

Die Bezeichnung Dauerbrandofen ist eine alte Bezeichnung aus der Zeit, als speziell Kohleöfen für den Dauerbetrieb im Einsatz waren. Im Gegensatz zu den alten Kohleöfen wird in dem heutigen Sprachgebrauch der Dauerbrand häufig als Dauerbetrieb gemeint. Hiermit sind aber solche Kaminöfen gemeint, die neben dem Holz oder Pellets auch Stein- oder Braunkohle verbrennen. Die Bezeichnung „Dauerbrand“ ist demnach nicht rein auf die Betriebsdauer bezogen. Hierzu hat der HKI-Industrieverband eine Feuerstättendatenbank erarbeitet; siehe: http://cert.hki-online.de/de-DE/suche. Es wird zwischen Kaminöfen der Bauart 1 und der Bauart 2 unterschieden.

Die Kaminöfen der Bauart 1 haben einen geschlossenen Feuerraum, dessen Tür nur zur Bedienung geöffnet wird. Bei dieser Bauart muss durch die Konstruktion sichergestellt sein, dass der Feuerraum mit Ausnahme der Bedienung, also der Zeit zum Nachlegen, stets geschlossen ist – auch dann, wenn der Kaminofen nicht betrieben wird. Nicht selbstschließende Fülltüren dürfen keine größere Öffnung als 0,05 m² freigeben. Kamine der Bauart 1 verfügen meist über eine selbstschließende Tür, d.h. die Tür schließt sich durch eine Feder von selbst, sobald sie losgelassen wird. Dadurch ist das Sicherheitsrisiko der falschen Bedienung durch den Betreiber ausgeschlossen. Kaminöfen der Bauart 1 sind für die Mehrfachbelegung eines Schornsteins geeignet. Nicht alle Kaminöfen, die mit „Dauerbrandofen“ beworben werden, erfüllen die geforderten Kriterien. In vielen Fällen wird der Dauerbrandofen, ähnlich dem Grundofen, als alleinige Heizung genutzt. Um bei der Nutzung von Kohle den Abbrand optimal zu steuern, schreiben viele Hersteller die Benutzung einer automatischen Luftsteuerung vor.

Kaminöfen der Bauart 2 haben keine selbstschließende Tür und benötigen einen eigenen Schornstein. Die meisten Kaminöfen sind Öfen der Bauart 1 – können jedoch umgerüstet werden. Kaminöfen der Bauart 2 können sowohl offen wie auch geschlossen betrieben werden. Für diese Geräte gelten besondere Anforderungen hinsichtlich der Verbrennungsluftversorgung und des Schutzes von brennbaren Fußböden. Außerdem müssen Kaminöfen der Bauart 2 einen eigenen Schornstein haben (keine Mehrfachbelegung!).

Die zu verwendenden Brennstoffe für einen Dauerbrand-Kaminofen sowie die DIN EN 13240

Je nach Kaminofen System kann ein Dauerbrand-Kaminofen mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden. Als Brennstoff eignen sich in der Regel: Scheitholz, Pellets, Briketts und Kohle. Bei der Verwendung von Scheitholz ist – je nach Holzart– die unterschiedliche Flammenbildung zu beachten.nadel_laub 

Je nachdem, ob Sie mit Laub- oder mit Nadelholz heizen, unterscheiden sich Brenndauer, Heizwert und Flammenbild.

Mit der Erweiterung des Kaminofens mit entsprechenden Heizeinsätzen können aber auch Gas oder Öl verwendet werden. Die Vorschrift DIN EN 13240 gibt jedoch vor, welche Voraussetzungen bei dem Ofen vorliegen müssen, um in die Kategorie Dauerbrand-Kaminofen eingestuft zu werden. Um den Dauerbrand Effekt zu erhalten, muss oft auf Steinkohle zurückgegriffen werden. Nur so kann eine Mindest-Brenndauer mit Feststoffen bei Schwachlast erreicht werden. Denn der Dauerbrandofen muss eine Brenndauer von 12 Stunden erreichen. So kann der Kaminofen im Dauerbrand an die bestehende Zentralheizung angeschlossen werden und wird mit der Wasserführung der Heizung verbunden. Aufgrund der kontinuierlichen Wärmeabgabe lässt sich ein guter Wirkungsgrad erzielen. Weitere Informationen zur DIN EN 13240 findet Sie unter https://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_1_2010/anlage_4.html.

Das Pro und Kontra zum Dauerbrand-Kaminofen und Alternativen

Ein Argument für den Dauerbrandofen ist mit Sicherheit, dass Sie den Kaminofen lediglich ein- oder zweimal innerhalb eines Tages Kohle oder Holz nachlegen müssen. Alternativ hierzu gibt es den Pelletofen mit automatischer Beschickung. Hierbei handelt es sich um ein Einfüllsystem, das stetig für die Einführung des Pellet-Brennmaterials sorge trägt und dadurch sehr bedienungsfreundlich ist. Ebenso eine interessante Alternative zum Dauerbrand-Kaminofen ist der Speckstein-Kaminofen. Hier wird eine längerfristige Speicherung der Wärme durch eine Specksteinummantelung des Kaminofens erreicht. Neben dem Kaminofen sind aber auch viele Kachelofen-Systeme erhältlich, die ähnlich dem Kaminofen selten angeheizt werden müssen und über einen langen Zeitraum Wärme abgeben. Nachteil des Dauerbrand-Kaminofens ist, dass der Dauerbrand überwiegend durch Kohleverbrennung erreicht werden muss. Die Kohle ist ein fossiler Brennstoff und weist im Vergleich zum Scheitholz eine schlechtere CO2-Bilanz auf. Auch wird als Rückstand eine deutlich größere Menge Asche und Feinstaub erzeugt. Bezüglich der Handhabung erfordert der Dauerbrandofen auch eine gewisse Übung, bis man den Kaminofen richtig heizen kann. Sie sollten am besten in einem Gespräch mit dem zuständigen Schornsteinfeger klären, ob ein Dauerbrand-Kaminofen für die von Ihnen gesetzten individuellen Anforderungen geeignet ist.

Der Unterschied zwischen Dauerbrand und Zeitbrand

Der Dauerbrandofen ist nur bedingt für den Holzabbrand geeignet und verfügt auch nur über eine Kohlezulassung. Insofern ist der Begriff Dauerbrand irreführend. Der Dauerbrandofen ist eine Feuerstätte, die von der Technik her auf den Kohleabbrand optimiert wurde. Dies ist äußerlich am deutlichsten durch die Gussmulde im Brennkammerboden zu erkennen. Der Brennkammerboden verfügt über eine trichterartige Vertiefung, welche notwendig ist, da die Kohle nur in einem „Nest“ optimal abbrennt. Durch den Trichter rutscht das Brennmaterial immer automatisch nach unten in das Nest. Wie bei jedem Verbrennungsvorgang wird die Zuführung von Sauerstoff benötigt. Dies erfolgt über den Boden des Trichters, an dem sich ein Rost befindet. Durch diesen strömt die Verbrennungsluft in das Nest. Entgegen der Vermutung kommt der Begriff Dauerbrand nicht daher, dass der Ofen dauernd brennen darf. Vielmehr kommt dieser Begriff aus den Prüfungsvorgaben für Kohleöfen. Der Dauerbrandofen muss nach den Vorgaben eine bestimmte Nennwärmeleistung erreichen. Dies setzt bei der Verbrennung von Kohle voraus, dass die Glut in diesem mindestens 4 Stunden gehalten werden muss. Bezogen auf diesen Zeitraum ergibt sich der Begriff Dauerbrand. Erst zweitrangig kann der Dauerbrandofen auch mit Holz betrieben werden. Mit dem Brennmaterial Holz erreicht dieser allerdings nicht die optimalen Verbrennungswerte, da der Verbrennung keine vorgeheizte Verbrennungsluft zugeführt wird. Ein guter Zeitbrandofen erreicht mit dem Brennmaterial Holz erheblich bessere Werte.

Im Gegensatz sind Zeitbrandöfen Feuerstätten mit einer Zulassung für den Holzabbrand. Diese sind wie Dauerbrandöfen geeignet, rund um die Uhr betrieben zu werden. Der Begriff Zeitbrandofen ist auf den klassischen, mit Scheitholz zu befeuernden Kaminofen zurückzuführen. Der große Vorteil dieser Öfen ist, dass sie zur Gluterhaltung auch noch mit Briketts bestückt werden können. Dieser sollte jedoch technisch für den Holzabbrand optimiert sein. Der Begriff Zeitbrand wird aus den Prüfungskriterien für den Holzabbrand hergeleitet. Nach den Vorgaben für diesen Kaminofen muss die Glut mindestens 45 Minuten halten, um die geforderte Nennwärmeleistung zu erreichen. Diese Zeitspanne ist deutlich geringer, als die bei den Kohleöfen wo die Glut 4 Stunden halten muss (s.o.). Aufgrund der geringen Zeitspanne spricht man bei diesem Kaminofen von einer Zeitbrandfeuerstätte und bei einem Kohleofen von einer Dauerbrandfeuerstätte. Letztendlich wird über die Dauer des Betriebs eines Ofens keine Aussage getroffen. Sollten Sie beim Kauf eines echten Kaminofens auf ein Modell stoßen, bei dem in der Beschreibung eine zeitliche Beschränkung der Betriebsdauer zu finden ist, so ist dies ein Anzeichen für die mangelnde Qualität des Ofens.

Die richtige Befeuerung des Kaminofens

Der Kaminofen entwickelt seine optimale Heizwirkung und verströmt seine besondere Atmosphäre erst dann, wenn Sie einige Punkte beim Heizen beachten. Entscheidend ist zum einen die Auswahl des richtigen Brennstoffs und zum zweiten eine gut geregelte Luftzufuhr. Erst dann kann ein angenehm knisterndes Feuer ohne störenden Rauch oder Rußentwicklung brennen. Zum richtigen Heizen gehört neben dem Anheizen und Nachlegen auch das regelmäßige Reinigen des Ofens.

Eine wichtige Rolle beim Heizen des Kaminofens spielen der Brennstoff und die Luftzufuhr. Der klassische Kaminofen greift beim Brennstoff auf Holz zurück. Vom Kaminofen Typ abhängig, gibt es bestimmte Brennstoffe, die zusätzlich gefahrlos verbrannt werden können. Nicht erlaubt ist grundsätzlich die Verbrennung von Abfällen aller Art, wie Hausmüll oder Papier- und Pappreste. Hierbei handelt es sich um falsche Brennstoffe, die für eine übermäßige Rußentwicklung sorgen. Diese lagern sich im Schornstein ab und verstopfen den Abzug vom Schornstein.

Mit derartigen Brennstoffen sollten Sie auch zum Schutz der Umwelt und Ihrer Gesundheit nicht heizen. Zu den zulässigen Brennmaterialien gehören in der Regel aber Holz in Form von Scheitholz oder Pellets, Gas, Kohle und Öl. Bei bestimmten Kaminöfen wird als möglicher Brennstoff auch Ethanol aufgeführt. Dies erfordert jedoch einiges an Umsicht beim Heizen. Die neuartige patentierte Holz-Kohle-Automatik Dual Control des Herstellers Haa+Sohn ermöglicht, dass Geräte, die üblicherweise mit Holz befeuert werden, nun ebenso wirkungsvoll mit Kohle geheizt werden können. Je nach Brennstoff steuert die Automatik die Luftmenge für den Verbrennungsprozess und sorgt für optimale Nutzung bei höchstmöglichem Wirkungsgrad.

Neben dem Brennstoff ist zum Anheizen des Kaminofens auch die richtige Luftzufuhr wichtig. Erst eine ausreichende Luftzufuhr sorgt dafür, dass der Brennstoff optimal verbrennt und sich kein Ruß bildet, der sich auf der Sichtscheibe absetzt. Bei großen Sichtscheiben kann es beim Öffnen der Ofentür zu austretendem Rauch kommen, weil hierdurch eine große Menge Sauerstoff in den Verbrennungsraum strömt und die Glut anheizt. Durch den Schub kann ein zu kleiner Schornstein überfordert werden, wodurch der Rauch entsprechend schlecht abzieht.

Durch regelmäßige Reinigung schützen Sie den Kaminofen

Ein weiterer wesentlicher Punkt, der zum richtigen Heizen gehört, ist das Reinigen des Kaminofens. Im Idealfall fällt beim Verbrennen von Scheitholz wenig Asche an. Auch bei einer gut geregelten Luftzufuhr sollte die Glasscheibe nicht verrußen.

Sollte bei Ihnen die Scheibe jedoch verrußen oder die Asche unvollständig verbrennen und Holzreste aufweisen, sollten Sie die Luftzufuhr genau überprüfen bzw. überprüfen lassen. Das unvollständig verbrannte Holz zeigt, dass der Ofen keinen optimalen Brennvorgang durchlebt hat. Hierdurch erhöhen sich die Umweltbelastungen, da in dem Kaminofen die Feinstaub-Emissionen deutlich ansteigen. Dies lässt sich aber durch den richtigen Heizvorgang und das korrekte Befeuern der Heizung verringern.

Anders als beim Heizen mit Holz fallen bei Öfen, die mit Kohle beheizt werden, deutlich höhere Temperaturen an. Die höhere Temperatur kann bei den Bauteilen zu Materialermüdung führen. Diese sollten Sie daher sorgfältig auf Materialermüdung hin überprüfen. Auch sollten alle Dichtungen und schließenden Teile in regelmäßigen Abständen untersucht werden. Bei der Reinigung des Kohleofens sollten Sie die Asche nicht vollständig aus dem Brennraum entfernen, da Kohle genau wie Holz auf einem Aschebett besser verbrennt. Nur die überschüssige Asche entfernen Sie mit dem Kaminofen-Besteck und entsorgen diese im Haushaltsmüll. Gartenfreunde wissen, dass die Asche auch im Garten entsorgt werden kann, da diese den Gartenboden aufwertet.

In den meisten Fällen werden die Kaminöfen als Zeitbrandöfen verwendet, da diese nur zeitweise in Betrieb genommen werden. Hierbei geben sie ihre Wärme über Strahlungswärme an den Raum ab. Bei Kaminöfen, die an die Hauptheizung angeschlossen sind, wird die Wärme zusätzlich unterstützend über die Wasserrohre an die Hauptheizung abgegeben. Im Prinzip des Wärmespeichers nimmt ein Speckstein Kaminofen oder ein entsprechend ausgekleideter Kaminofen die Wärme auf, um diese besonders langfristig über Strahlungswärme wieder an den Raum abzugeben. Sie sollten sich aber bewusst sein, dass diese Art des Kaminofens kein Ersatz für die Hauptheizung ist. Dagegen ist der Dauerbrand-Kaminofen als Hauptheizung geeignet, da dieser mit Kohle als Brennstoff über einen langen Zeitraum heizt ohne dass nachgelegt werden muss. So kann ein Dauerbrand-Kaminofen oft auch als alleinige Heizung dienen und im Dauerbetrieb eingesetzt werden. Gerade das Ausnutzen der Speichereigenschaften vom Kaminofen setzt das richtige Heizen voraus.

Weiterführende nützliche Informationen: 

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