Welches Material wähle ich für mein Gartenhaus?
Welches Material darf es für ein Gartenhaus sein? Welche Vorteile, welche Nachteile gibt es jeweils? Sie möchten sich ein Gartenhaus kaufen? Ob als Gartenhütte, um Gartenwerkzeuge oder -möbel zu verwahrten oder als bewohnbares Gebäude, wie Gartensauna, Wochenend- Gartenhaus Colorado, Garten-Pavillon / private Gartenlounge oder als Werkstatt? Oder soll es als Gerätehaus dienen? Wenn Sie nur wenige Sachen besitzen, die trocken und sicher eingelagert bzw. aufbewahrt werden soll, dann reicht vielleicht schon ein größerer Gartenschrank?
Sie sehen… es gibt vielerlei Verwendungs- bzw. Nutzmöglichkeiten für ein separates Gebäude in Ihrer grünen Oase. Je nach Ihren Ansprüchen und Wünschen sollten Sie sich daher Gedanken machen, was die richtige Variante für Sie ist. In früheren Zeiten gab es fast nur Holzhäuser, mittlerweile wird aber noch einiges mehr an Materialien angeboten. Früher gab es nur Garagen aus Metall und Kunststoff im Gartenbereich gab es eher nur für Gartenmöbel und kleine Gartenhütten für Kinder oder den Familienhund. Außerdem ist eine breite Vielfalt an verschiedenen Haus-Varianten heutzutage auf dem Markt zu finden: Größe, Stil, Bauart und viele Extras unterscheiden die große Produktpalette verschiedener Hersteller.
Daher möchten wir Sie gerne nachfolgend über die Eigenschaften der jeweiligen Materialien in Bezug auf die Eignung für verschiedene Nutzungen als Gartengebäude informieren und Ihnen die Vor- und Nachteile aufzeigen.
Vorteile von Kunststoffgartenhäusern
- Kunststoff ist generell selbsterhaltend; weder Hitze, noch Frost, Wasser, Feuchtigkeit, Pilze oder Insekten können Kunststoff kurzfristig schaden. Daher werben die Hersteller verständlicherweise damit, dass kein Pflegeaufwand von Nöten ist.
- Es ist leicht und kann daher bei Bedarf (Umzug, Verkauf) auch verstellt werden.
Nachteile von Kunststoffgartenhäusern
- Da Kunststoff nicht atmet und keinen nennenswerten Wärmedämmwert hat, ist eine Lagerung von Dingen, die feuchtigkeitsempfindlich sind, nur bei wirklich guter Lüftung sinnvoll, da sonst eine Kondensationsgefahr da ist.
- Aufgrund des Raumklimas eignet sich ein Kunststoff Gartenhaus eher weniger als Wohnraum. Größere Häuser hätten da auch wegen fehlender Material-Stabilität Probleme.
- Aufgrund der Leichtigkeit gibt es eine erhöhte Kipp- und Kugelgefahr, z.B. bei Stürmen. Daher sollten nur Schränke oder Schuppen erworben werden, die durch eine professionelle mitgelieferte Verankerung Platz im Garten findet.
- Die Festigkeit ist deutlich geringerer als bei Gartenhäusern aus Metall oder Holz. Aufgrund dessen werden größtenteils kleinere Strukturen, wie z.B. Gartenschränke oder Geräteschuppen angeboten. Diese sind bei besseren Modellen auch mit einer Stahlkonstruktion intern verstärkt.
- Ein persönliches Ausstatten in Form von Regalen, Haken oder inneren und äußeren Anbauten ist bei Plastik-Gartenhäusern äußerst schwierig bis unmöglich. Natürlich kann man ein Loch für eine Schraube in Plastik bohren, jedoch stellt sich die Frage, wie belastbar diese dann ist und wann das Bohrloch evtl. anfängt zu reißen. Dieses Risiko sollte man nicht eingehen. Es werden jedoch – bei teureren – Modellen Kits angeboten, mit denen vorgefertigte Regale eingebaut werden können.
- Was für das Material Stahl der Rost ist, ist für Plastik die Sonne – daher werben auch viele Hersteller mit einem UV-Schutz. Jedoch ist es weniger UV, was Plastik spröde und ansehnlich macht, sondern einfach das Verdampfen des Weichmachers. Dies riecht man auch, weil er eben ständig ausdampft; wenn das Material heiß wird sogar besonders schnell.
- Plastik muss zwar nicht behandelt werden, dies hat jedoch den Nachteil, dass das Material irgendwann alt und unansehnlich ausschaut oder ausgeblichen ist. In solche Momentan würde man sich schon freuen, man könnte seinen Plastikschuppen einfach farbig anstreichen, so wie ein Holz-Gartenhaus.
Gartenhäuser aus Holz
Gartenhäuser aus Holz sind natürlich weiterhin die wohl beliebtesten Varianten. Sie können vielseitig eingesetzt werden, sind praktisch in der Handhabung und noch dazu äußerst langlebig. Gründe für ein Holz-Gartenhaus sind u.a. die Tradition, dass andere Materialien, abgesehen von Stein, noch nicht so lange zur Verfügung stehen, heutzutage erfreuen wir uns aber eben auch immer mehr, wenn wir im Garten die Nähe zur Natur suchen und im Naturstoff Holz wiederfinden. Es kommt ein Element der Sympathie zu den natürlichen Baustoffen zum Tragen, welcher sich nur schwer messen oder abwägen lässt, aber fühlen und erleben dafür umso mehr.
Vorteile von Holz Gartenhäusern
- Holz-Gartenhäuser haben viele Vorteile! Starten wir mit dem Thema Nutzung an, die einen Aufenthalt im Gartenhaus aus Holz ausmachen.
- Holz ist jahrhundertelang haltbar! Voraussetzung: Eine trockene Bauweise und gute Pflege.
- Raumklima: Der Naturstoff Holz wird aufgrund des angenehmen Wohnklimas oftmals als Baumaterial für Häuser genutzt, z.B. für Blockhäuser oder moderne Niedrigenergiehäuser. Feuchtigkeit und Gerüche werden aus der Luft absorbiert und nebenbei ist Holz noch ein hochwirksamer natürlicher Wärmedämmstoff. All dies macht das Material zur 1. Wahl sowohl für bewohnte und auch teilweise bewohnte Holzhäuser in Gärten – ob Werkstätten, Saunen, Hobbyräumlichkeiten oder Gästehäuser.
- Bei einer offenen Konstruktion – also ohne innere luftdurchlässige Schichten – wird eine Kondensation auch kein Thema sein. Daher ist eine durchgehende trockene Aufbewahrung in Holzschuppen, Gerätehäusern oder Lagerräumen aus Holz durchaus und problemlos möglich. Gartenhäuser mit unterlüfteten Holzböden sind zu bevorzugen.
- Gartenhäuser aus Holz können auch vom durchschnittlich ausgestatten Hobbyhandwerker wunderbar individuell ausgebaut werden. Holzregale einbauen, Hakenleisten an die Wände schrauben, Lagerspeicher unter dem Dachgiebel bauen, Vordach anbauen, Dachüberstand verlängern – sogar der Einbau von Werkbänken, Hängeschränken und Saunen ist möglich. Auch der nachträgliche Einbau von Fenster und auch Türen – alles keine größeren Probleme für einen Handwerker. Eine individuelle Gestaltung macht Spaß und findet bei einem Holz-Gartenhaus lediglich in der Phantasie des Besitzers Grenzen. In dieser Beziehung können andere Materialien klar nicht entgegen zu setzen.
- Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Meist werden die Gartenhäuser direkt dort hergestellt, wo das Holz herkommt. Wenn das Haus dann einmal ausgedient hat, kann man die Bretter im Prinzip einfach auf dem Boden liegen lassen und sie verwandeln sich nach gewisser Zeit wieder in natürlichen Dünger. Der ökologische Fußabdruck ist wunderbar minimal und besser als bei anderen Materialien.
- Stabilität: Selbstgebaute Gartenhäuser, z.B. in Holzrahmenkonstruktion mit 20 mm dicken Planken, haben oftmals eine gute Stabilität. Umso mehr gilt dies, wenn ein Gartenhaus in Blockbohlenbauweise aus 40 mm oder sogar noch dickeren Bohlen mittels stabiler Eckverbindungen aufeinandergesetzt wird. Entsprechende Verankerung vorausgesetzt, halten solche Holzhäuser jedem Erdbeben oder Sturm ohne Weiteres stand. Auch Einbruchversuche lassen sich nicht so einfach bewerkstelligen, mit einfachen Mitteln wird hier ein Riegel vorgeschoben.
- Holz-Gartenhäuser lassen sich meist genauso, wie sie aufgebaut wurden, auch wieder abbauen. So kann man sie umsetzen bzw. auch gebraucht verkaufen.
- Auswahl: Die Auswahl von verschiedenen Gartenschränken, Holzgaragen, Gartenhütten, Geräteschuppen, Holzhäusern in allen möglichen Farben, Formen, Grundrissen, Größen, Wandstärken, Stilrichtungen, Dachformen, Holzarten und Preisen ist schier unendlich. Falls Sie tatsächlich nicht fündig werden, um Ihren Traum zu erfüllen: Die meisten Hersteller bieten auch Sonderanfertigungen oder Variationen der Standardmodelle nach Ihren ganz persönlichen Vorstellungen an. Werfen Sie einmal einen Blick auf unsere große Auswahl an Gartenhäusern aus Holz oder rufen Sie uns an, wenn Sie besondere Wünsche haben. Wir beraten Sie gern.
Nachteile Holz Gartenhäusern
- Qualität – vor allem bewährte – hat seinen Preis. Gartenhäuser aus Holz in guter Qualität sind eine gute und dauerhafte Geldanlage, welche noch dazu zum Beispiel auch den Wert Ihrer Immobilie auf dem Markt erhöht. Jedoch müssen Sie eben erst einmal etwas mehr Geld einbringen, als es für günstigere Gartenhäuser aus Metall oder Plastik der Fall wäre.
- Holz muss regelmäßig kontrolliert und ggf. auch gepflegt werden. Vor allem Trockenheit ist wichtig! Das Dach sollte generell dauerhaft wasserdicht sein, der Untergrund leicht erhöht und trocken, ggf. auch drainiert. Falls Sie den natürlichen grauen Look von verwittertem Holz nicht so mögen, können Sie die Außenwände besonders auf der Sonnenseite mit einer Lasur (mit UV-Schutz!) behandeln. Wasserabweisende Lasuren bei Nadelholzarten – auch mit Bläueschutz – hingegen gehören auf die Wetterseite des Häuschens. Es schadet generell nichts, wenn das Holz ab und an mal nass wird, solange es die Möglichkeit hat, zwischendurch immer wieder auszutrocknen. Bei Holzhäusern, z.B. in den Alpen, schützt eine graue Schicht aus verwittertem Holz gleich auch die darunterliegenden Schichten mit.
Vorteile von Metall Gartenhäusern
Hauptsächlich werden Gartenhäuser aus Aluminium oder feuerverzinktem Stahlblech angeboten.
- Metall kann durch die eingebrannte Pulverbeschichtung tatsächlich Jahrzehnte überdauern, ohne das Pflegemaßnahmen nötig sind. Regen, Schnee, Eis, Kälte und Hitze oder auch Insekten, Bodenfeuchtigkeit oder Pilze gehen einfach am Metall vorbei – solange die Beschichtung intakt bleibt!
- Preisvorteil – verglichen mit Gartenhäusern aus anderen Materialien.
Nachteile von Metall Gartenhäusern
- Metall ist nicht wärmeisolierend und atmungsaktiv, wie Holz. Daher sollte unbedingt eine elektrische Lüftung mit eingeplant werden, um feuchte Luft – wenn nötig – schnell genug aus dem Raum zu entfernen. Das Problem ist, das schnelle Temperaturänderungen, etwa eine schnelle Abkühlung feuchter Luft in solchen Räumen dann zu Kondensation führen könnte.
- Nutzungen, die einen längeren Aufenthalt – oder gar ein Bewohnen – im Gartenhaus vorsehen sind in einem Metallhaus aufgrund genannter Eigenschaften im ersten Punkt der Nachteile weniger geeignet. Als Lagerraum können sie bedingt genutzt werden; wenn eine aktive Lüftung vorhanden ist. Sonst sind sowohl rostgefährdete Metallgegenstände als auch elektrische Geräte und auch Textilien, Gartenpolster und ähnliches hier eher schlecht aufbewahrt.
- Viele Metall-Gartenhäuser werden im Verkauf ohne Boden angeboten. Wenn Sie nicht möchten, dass die Bodenfeuchtigkeit dort ausdampft und sich dann entsprechend unter der Metallglocke ansammelt und schließlich kondensiert, muss neben der Lüftung auch dafür Sorge getragen werden, dass der Standplatz ordentlich drainiert und dauerhaft – auch nach stärkeren Regenfällen trocken bleibt.
- Bei der normalen Nutzung als Geräteschuppen ziehen unweigerlich Kratzer bzw. Gebrauchsspuren bei Einstellen und wieder Herausholen der Werkzeuge nach sich. An solchen Kratzern wird der Rost zuerst einsetzen – ebenso an anderen viel benutzten Bereichen wie den Türen. Dieser sollte behandelt werden und dann wäre der Vorteil der Pflegefreiheit schon zunichte.
- Das Material Metall ist dem Hobbyhandwerker schwer bzw. eher nicht zugänglich. Es lässt sich nichts anpassen. Weder An- noch Ausbauten sind einfach mal so möglich. Schneiden kann man das Material nur mit einem Spezialwerkzeug. Durchbohren ist wohl möglich, aber jedes Bohrloch ist leider ein Angriffspunkt für den Rost.
- Metall-Gartenhäuser hinterlassen einen fremdkörperhaften Eindruck im Garten – dem man durch naturnahe Farbe entgegen zu wirken sucht. Nach dem Kauf ist ein nachträglicher Neuanstrich mit anderer Farbe meist leider nicht mehr möglich!
Unser Fazit: Auch, wenn wir Innovation sehr schätzen: Holz passt als Naturmaterial immer noch am Besten in die grüne Oase. Dies betrifft sowohl die Optik und – wie Sie hier eben gelesen haben – auch die Funktion.
Weiterführende nützliche Informationen: